Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

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Jahresversammlung des Frankfurter Gastgewerbes

LKA-Präsidentin Thurau informiert über Terrorismusgefahr // Frankfurter Gastgewerbe berät über Verbraucherschutz und Lebensmittelkontrollen // Klares Bekenntnis für mehr Tourismusförderung eingefordert // Unterstützung für TCF Kongress-Fördertopf beschlossen

v.l.n.r.: Sabine Gaumann (stellv. Vorsitzende DEHOGA Frankfurt), Eduard M. Singer (Vorsitzender DEHOGA Frankfurt), Kerstin Junghans (Geschäftsführerin DEHOGA Frankfurt), Jörg Bannach (Leiter Ordnungsamt Frankfurt), Sabine Thurau (Präsidenten Landeskriminalamt Hessen), Gerald Kink (Präsident DEHOGA Hessen), Dr. Detlef Thiele (Leiter des Veterinäramtes Frankfurt)

120 Mitglieder des Hotel- und Gastronomieverbandes DEHOGA Hessen-Kreisverbandes Frankfurt am Main (DEHOGA Frankfurt) berieten im Rahmen ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung im Grandhotel Hessischer Hof am 31. Oktober 2016 über die Entwicklung und Herausforderungen für das Frankfurter Gastgewerbe.

Eduard M. Singer, Vorsitzender des Frankfurter DEHOGA, formulierte in seiner Rede deutlich die Erwartungshaltung der Branche an die Frankfurter Politik. So könne sich das Gastgewerbe sicher sein, dass der DEHOGA Frankfurt im Schulterschluss mit dem DEHOGA Landesverband Hessen und dem DEHOGA Bundesverband mit Nachdruck bundes- und landespolitische Themen wie die Reduzierung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie, die Auflockerung des Tanzverbotes an Feiertagen oder die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes an geeigneter Stelle platzieren werde.

„Für Frankfurt mache ich deutlich: wir leisten einen wertvollen und nicht zu vernachlässigenden Beitrag für die Lebensqualität der Menschen in Frankfurt und Erlebnisse und Angebote für die Gäste unserer Stadt. Ohne Hotellerie und Gastronomie ist ein erfolgreiches Messegeschäft nicht möglich. Wir schaffen Arbeitsplätze und bilden aus. Daher fordern wir auch von der Frankfurter Politik ein, dass derart Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass unsere Arbeit als Unternehmerinnen und Unternehmer auch zukünftig erfolgreich möglich ist. Sicherheit in unserer Stadt, faire Wettbewerbsbedingungen mit Blick auf die Konkurrenz privater Beherbergungsanbieter wie airbnb, Lebensmittelhygienekontrollen und die ständige Ausweitung von Straßenfesten sind nur einige Beispiele, die wir im ständigen Dialog mit der Politik in Frankfurt ansprechen“, so Singer.

Singer verdeutlichte auch, dass der DEHOGA Frankfurt ein besonderes Interesse an der Entwicklung der Tourismus- und Congress GmbH habe und das Frankfurter Messegeschäft sowie der Tourismus insgesamt von besonderer Bedeutung für eine weitere positive Entwicklung des Frankfurter Gastgewerbes sei.

„Wir wollen des Kongress-Standort Frankfurt stärken und unterstützen den Kongress-Fördertopf und die sich hieraus ergebenden Tätigkeiten nicht nur ideell sondern auch finanziell. Eine Tourismusabgabe, so wie sie der Stadt Frankfurt nun plane, ist dann für unsere Branche verkraftbar, wenn die Einnahmen in den Tourismus investiert werden und wir als Branche mitentscheiden können, was mit dem Geld passiert. Klar ist: die Leistungsträger der Frankfurter Tourismuswirtschaft können nicht als Melkkuh der Stadt zur Sanierung des städtischen Haushaltes benutzt werden. Tourismusabgaben müssen für den Tourismus verwendet werden, alles andere schadet unserem Standort“, erklärt Singer.

In seinem Grußwort reagierte Uwe Becker, Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Frankfurt, auf die Forderungen von Singer und gab den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern die Zusage, dass der größte Teil der für Frankfurt geplanten Tourismusabgabe in die Tourismusförderung gehen soll. „Frankfurt ist eine der attraktivsten Städte Deutschlands und dies spiegelt sich in den Touristenzahlen wider. Wir werden im engen Austausch mit dem DEHOGA entsprechende Entscheidungen treffen“, so Becker.

Gerald Kink, Präsident des DEHOGA Hessen, forderte in seinem Grußwort die Überbürokratisierung auf den Prüfstand zu stellen: „Dokumentationspflichten und Künstlersozialkasse treiben die Kosten des Verwaltungsaufwandes in unseren Betrieben in die Höhe. Dies verhindert Wachstum und Betriebsnachfolgen. Mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 werden wir sehr deutlich machen, wo der Schuh drückt und welche Schrauben in die richtige Richtung gedreht werden müssen.“

Die Präsidentin des Hessischen Landeskriminalamtes, Sabine Thurau, informierte die Versammlung über die aktuelle Entwicklung des internationales Terrorismus und die sich hieraus ergebenden Auswirkung auf Hessen und Frankfurt. „Wir wollen Sie als Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 
informieren und für die aktuelle Gefährdungslage durch den internationalen Terrorismus sensibilisieren. Im Vergleich zum Terror der RAF in den siebziger Jahren haben sich die Handlungen der heutigen Terroristen stark verändert, sie sind unberechenbarer geworden. Daher ist es wichtig, dass für unsere Arbeit die Kooperation und der Austausch mit der Wirtschaft für die Erkenntnisgewinnung sehr wichtig ist.“

Weiterer Themenschwerpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung war der Bereich Lebensmittelhygiene und Verbraucherschutz. Jörg Bannach, Leiter des Frankfurter Ordnungsamtes, erörterte die Frage „Sind Lebensmittelkontrollen aktiver Verbraucherschutz oder Schikane?“. Neben ausführlichen Informationen über den Ablauf der Kontrollen verwies Bannach in seinem Vortrag auf die Ergebnisse seines Amtes: „Wir mussten von 8657 kontrollierten Betrieben im Jahr 2015 eine Anzahl von 93 Betrieben schließen. Daher muss man auch feststellen, dass einige schwarze Schafe dem Ruf einer gesamten Branche schaden. Dem ist aber nicht so! Der weitaus größte Teil der Gastronomen leistet eine hervorragende Arbeit.“