Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

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Ordentliche Delegiertenversammlung des DEHOGA-Bezirksverbandes Nord- und Osthessen in Kassel

Im Restaurant Falada der neuen Grimmwelt Kassel trafen sich die Delegierten des DEHOGA-Bezirksverbandes Nord- und Osthessen zu ihrer ordentlichen Delegiertenversammlung. Bezirksvorsitzender Gerhard Boucsein konnte dazu im fachlichen Teil Mediaberaterin Hanna Fuhrmann vom Projektmanagement Online der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeine (HNA) und  Albrecht von Bonin von der avb management consulting in Gelnhausen als Referenten begrüßen.

Die Entwicklung des digitalen Werbemarktes und wie er genutzt werden kann, stellte  Hanna Fuhrmann den Delegierten vor. Kaufentscheidungen finden heute vielfach online statt, die über verschiedene digitale Werbemöglichkeiten (u.a. Displaywerbung) an Zielgruppen gerichtet und somit zu potentiellen Kunden werden. Fazit: „Die Kunden sind immer online“, sagte die Mediaberaterin der Kasseler HNA.

Im Referat „Kleine Betriebe sind nicht mittellos“ zeigte  Albrecht von Bonin eine ganze Reihe von Lösungsvarianten für den Hochleistungssport Gastgewerbe auf. Mit dem Prinzip Daniel schlägt Goliath  seien kleine Betriebe auf dem Land nicht mittellos und könnten mit ihren individuellen Stärken, Schnelligkeit, Ideen und Flexibilität punkten. Es gehe auch darum, sich Arbeitnehmer nicht vor der Nase wegschnappen zu lassen. Mit der Lösungsstrategie „Yes, we can“ gebe es Hoffnung, die gemeinsame Aufgabe, die Branche attraktiver zu gestalten. Der Kampf um Talente werde in der Branche zur Königsdisziplin erfolgreicher Betriebsführung werden, äußerte der Referent und machte während der lebhaft geführten Diskussion deutlich, dass sich künftig der Führungsstil (Gutsherrenart) bei jungen Menschen ändern müsse. Wichtig sei es, neben vielen anderen Ansatzpunkten (Website),  die Berufsschule und die Lehrer als Botschafter des Betriebes zu gewinnen, auch Randgruppen anzusprechen, faire Vergütung und Arbeitsmodelle und eine neue Führungskultur zu schaffen.

In seinem Geschäftsbericht beklagte Bezirksvorsitzender Gerhard Boucsein, dass der DEHOGA beim Brandschutz zu wenig Gehör gefunden hätte und appellierte an die betroffenen Gastronomen, im Gespräch mit den Behörden deren Ermessensspielraum auszunutzen. Auch bedauerte er, dass man die Vereine hofiere, während die Gastronomie allein gelassen wurde. Der Tourismus laufe ins Leere, wenn die Infrastruktur wegfalle, weil z. B. für Wanderer keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr bestehen. „Es kann nicht sein, dass wir keine Gaststättenkultur mehr auf dem Lande haben“, befürchtet Gerhard Boucsein, der zwar Denkanstöße sieht, aber nicht genug.

Neben den Auswirkungen des Mindestlohngesetzes sprach der Bezirksvorsitzende auch die neue Arbeitszeitverordnung an, die praxisfremde Regelungen enthalte. Zur Debatte steht künftig auch wieder die Ampel für Restaurants, die neu ins Leben gerufen werden soll. „Entweder Rot oder Grün, es ist in Ordnung oder erfüllt es nicht“, stellte dazu der Bezirksvorsitzende fest. Probleme gebe es künftig auch bei der Ausbildung, sagte Boucsein voraus und beklagte, dass Auszubildende nach dem Abschluss in andere Bereiche abwanderten. Hier appellierte er an die Delegierten zu versuchen, dass im Referat von Gerhard von Bonin Gehörte umzusetzen.

Ein weiteres Thema seines umfassenden Berichtes war die Flüchtlingsproblematik, die neben allen politischen Fragen auch mit der damit verbundenen Versorgung sowie Unterbringung angesprochen wurde.  Die Reform des DEHOGA, der trotz wirtschaftlicher Notwendigkeit künftig in der Lage sein müsse, seine Betriebe zu betreuen und zu versorgen. Das Urheberrecht bei Bildern im Internet wurde ebenso dargestellt, wie die Probleme bei der Gema sowie die Gefahr der Internetportale bei der Hotelreservierung.

Nach dem Kassenbericht von Günther Reeb und des Prüfungsberichtes von Rudolf Zaun wurde der Vorstand und die Geschäftsführung einstimmig entlastet.