Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

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Tourismusboom in Hessen – aber nicht überall kommt der Aufschwung an

Der DEHOGA Hessen beobachtet mit großer Freude die Rekordübernachtungszahlen 2013 in Hessen und warnt zugleich vor allzu überschwänglichem Jubel über die positive Jahresbilanz. Denn nicht allen Landesteilen kommt das Geschäft mit den Reisenden gleichermaßen zugute. Der ländliche Raum, und hier vor allem die Gastronomie, haben weiter erheblich mit dem demografischen Wandel zu kämpfen.

Nachdem das Hessische Statistische Landesamt jüngst die touristische Jahresbilanz 2013 veröffentlicht hat, steht fest: Der Tourismus in Hessen boomt und bleibt weiter die Wachstumsbranche des Landes. Neben einem Plus von 1,2 Prozent an Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr auf erstmals über 30 Millionen Übernachtungen sind auch die Gästeankünfte auf Rekordniveau gestiegen. Motor dieser Entwicklung ist vor allem die Mainmetropole Frankfurt und der Regierungsbezirk Darmstadt. In Nordhessen hingegen sind die Zahlen mit 1,3 Prozent leicht rückläufig.

Dies zeige sehr deutlich, welche hohe und weiter wachsende Bedeutung vor allem Hessen und die Metropolregion Rhein-Main als Drehscheibe internationaler Geschäftsbeziehungen inne haben, so der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Hessen, Gerald Kink. „Es sind ganz besonders die Geschäftsreisenden, die sich in der Mitte Deutschlands einer dynamischen und gastfreundlichen Willkommenskultur in einem professionellen Dienstleistungsspektrum erfreuen. Erheblichen Anteil daran haben Hotellerie und Gastronomie, ohne deren Angebote und Angebotsentwicklung ein solcher Zuwachs nicht darstellbar wäre!“ ergänzt Kink.

Dabei sei es zukunftsgerichtet unerlässlich, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen wie insbesondere den Flughafen Frankfurt im Blick zu behalten. Der Verband freut sich, dass in diesem Zusammenhang erst vor wenigen Wochen die New York Times Frankfurt unter die Top Ten der Weltstädte gewählt hat, die sich zu besuchen lohnt: „Und das ausdrücklich mit der Begründung einer vielfältigen und abwechslungsreichen Gastronomie- und Beherbergungslandschaft“, kommentiert der für Frankfurt zuständige DEHOGA Kreisvorsitzende Eduard M. Singer.

Der DEHOGA Landespräsident warnt jedoch eindringlich davor, damit die touristische Entwicklung Hessens als rundum erfolgreich und befriedigend anzusehen und sich auf diesen Erfolgen auszuruhen. Der ländliche Raum habe erheblich zu kämpfen. Die demografische Entwicklung sei jetzt schon spürbar und weiter absehbar mit dem Ergebnis, dass sich ganze ländliche Tourismusstrukturen verändern. „Investitionsstau, erdrückende behördliche Anforderungen und ganz besonders Nachfolgeprobleme machen den Betrieben zu schaffen“, so Kink.

Dazu erklärt der hessische DEHOGA-Präsident: „Wir müssen gemeinsam mit der Politik und der Kraft der im Übrigen positiven Entwicklung Rahmenbedingungen für die ländliche Gastronomie verbessern, statt ihre wirtschaftliche Entfaltungsfreiheit immer weiter mit Auflagen und Verordnungen einzudämmen. Das ist das falsche Signal!“ Der Verband habe es sich als ein wichtiges Ziel gesetzt, das Bewusstsein aller Beteiligten für die Bedrohung des Kulturgutes „Landgasthaus“ zu schärfen. Gerade für das Gesicht Hessens als Reiseland, aber auch als attraktiver Lebensort sei eine gesunde und funktionierende Gastronomie auch außerhalb der Ballungszentren von nachhaltiger Bedeutung.