Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

Auguste-Viktoria-Straße 6, 65185 Wiesbaden
Fon 0611 /99201-0, Fax 0611 /99201-22
info​[at]​dehoga-hessen.de, www.dehoga-hessen.de

DEHOGA fordert Stärkung der lokalen Hotellerie – Bekenntnis zu Mittelstand, Verbraucherschutz und Beschäftigung

Onlineplattformen mit privaten Übernachtungsangeboten wie Airbnb, 9flats oder Wimdu boomen, gerade zu Messezeiten in den Metropolen. Der DEHOGA Hessen sieht diesen Trend zu Lasten der regulären Hotellerie kritisch und fordert Kommunalpolitik sowie Messeveranstalter zu weitsichtigem Handeln mit Augenmaß auf.

Die jüngsten Meldungen der Frankfurter Buchmesse über eine Kooperation mit „Airbnb“ als Anbieter privater Übernachtungen haben im Verband für Ärger gesorgt: „Wir sehen diese Entwicklung sehr kritisch. Der Markt der privaten Übernachtungsangebote ist nicht beherrschbar. Hygiene- und Sicherheitsstandards werden teilweise nicht eingehalten oder sind gar nicht erst gegeben, Fluchtwegepläne und Feuerlöscher, die für Hotels vorgeschrieben sind, fehlen. Von Verbraucherschutz und Gästesicherheit keine Spur.“, so Gerald Kink, Präsident des DEHOGA Hessen.

Dabei habe der Verband grundsätzlich gar nichts gegen die Möglichkeit privater Zimmervermietungen einzuwenden. „Das hat es immer schon gegeben,“ so Kink. „Aber die Professionalisierung dieses Marktes ohne die gleichen Einschränkungen und Auflagen zulasten der Anbieter stellt eine eklatante Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der ordentlichen Hotellerie dar, die nicht hinzunehmen sein kann!“ Es gäbe schließlich gute Gründe, warum Hotels hohen Sicherheitsauflagen und regelmäßigen behördlichen Überprüfungen unterliegen. Hier ginge es um Sicherheit, Gesundheit und Arbeitsplätze.

Gerade die Städte und auch die Messeveranstalter sowie die Tourismusorganisationen müssten bei der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Region und damit ihrer mittelständischen Wirtschaft an einem Strang ziehen.

„Nicht nur in Frankfurt, sondern auch in der Landeshauptstadt Wiesbaden müssen wir leider feststellen, dass immer mehr Privatwohnungen zur Übernachtung von Gästen genutzt und in Onlineportalen angeboten werden, und das bei dem ohnehin schon bestehendem Mangel an bezahlbarem Wohnraum für unsere jungen Auszubildenden!“ erläutert Kink. „Wir können nicht einerseits laut den Fachkräftemangel beklagen und auf der anderen Seite zulassen, dass private Laien auf die Stufe professioneller Kooperationspartner im Messegeschäft gehoben werden. Die bilden nämlich außer ihrem eigenen Geldbeutel nichts aus und leisten keinen Beitrag zum Wirtschaftskreislauf der Region.“

Deutschlandweit gäbe es alleine auf dem Online-Portal Airbnb mehr als 20.000 Angebote mit ansteigender Tendenz.

Hier wendet sich der Verband entschieden an die Messeveranstalter als feste Partner der lokalen Hotellerie. Der städtische Tourismus sei ein wichtiger und wesentlicher Wirtschaftsfaktor, zu dem das Angebot der Hotelbetriebe in entscheidendem Maße beiträgt. Das gute Image einer Stadt und Gemeinde werde durch die Servicequalität der Mitarbeiter in Hotellerie und Gastronomie, die wertvolle Dienstleister für Gäste aus Nah und Fern sind, mit bestimmt.

Man wende sich hierzu direkt an die Städte und fordere zur Ausschöpfung rechtlicher Mittel und entsprechender Überprüfungen auf. Schließlich seien bauplanungsrechtliche Vorschriften in reinen Wohngebieten zu beachten, um einem Gewerbewildwuchs sachgemäßen Einhalt zu gebieten.

Kink: „Wir sind absolut konkurrenzfähig, aber wir fordern faire Wettbewerbsbedingungen am Markt und verlangen von unseren Partnern Augenmaß und Sensibilität. Die stolze Verlautbarung von Kooperationen mit der Parahotellerie gehört sicher nicht dazu.“