Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

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IAA verlässt Frankfurt: Hotellerie und Gastronomie unter Schock

Die am gestrigen Tag vom Verband der Automobilindustrie (VDA) getroffene Entscheidung, die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) nach 70 Jahren nicht mehr in Frankfurt stattfinden zu lassen, ist mehr als bitter. Diese Entscheidung ist ein schwarzer Tag in der Messe-Historie Frankfurts und insbesondere die Dienstleistungsbranche wird dies mit immensen Umsatzeinbußen bezahlen müssen. Die IAA, die 70 Jahre lang in der Mainmetropole zu Hause war, war eine der bedeutendsten Messen für die Stadt Frankfurt und deren Grenze hinaus.

„Wir sind sicher, dass Frankfurt eine Neuausrichtung mit Bravour gemeistert hätte“, sagt Eduard M. Singer, Vorsitzender des DEHOGA Kreisverbandes Frankfurt. „Leider hat man uns die Chance dazu nicht gegeben. Diese Entscheidung des VDA zeigt aus unserer Sicht die Rat- und Hilflosigkeit der Verantwortlichen. Zukunftsweisende Mobilität ist in keiner deutschen Stadt eindrucksvoller greifbar. Die IAA an einem anderen deutschen Standort zu platzieren, halten wir für schlichtweg falsch und als das Ende der IAA. Gleichzeitig haben wir viel Vertrauen in die Geschäftsleitung der Messe Frankfurt, in einem Kernmonat wie dem September, eine attraktive Messe zu platzieren, die Frankfurt beflügelt und als internationalen Wirtschaftsstandort weiter stärkt. Vorstellbar wäre zum Beispiel eine Pharma-Messe.“, unterstreicht Eduard M. Singer.

Politik muss endlich Verantwortung übernehmen! Der Interessenvertreterverband des Frankfurter Gastgewerbes beklagt seit längerem, dass die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung innovative Ideen und Forderungen zu oft im Keim ersticken. Um als Player im internationalen Markt mitspielen zu können, müssen Wirtschaftsvertreter in Entscheidungsprozesse eingebunden werden: Öffentliches W-LAN, digitale Gewerbehinweisbeschilderungen, liberale Außengastronomie und eine echte Willkommenskultur sind nur ein paar Beispiele aus dem Forderungskatalog des Verbandes an die Frankfurter Entscheidungsträger. Ein erster Ansatz der Abstimmung von Wirtschaftsprozessen ist der vor einem Jahr ins Leben gerufene Runde Tisch der Wirtschaftsvertreter mit dem Oberbürgermeister und den Frankfurter Dezernenten, der zufällig gerade gestern Morgen getagt hatte. „In dieser Runde war die Stimmung in Bezug auf den Standorterhalt der IAA in Frankfurt noch optimistisch. Die nun am gestrigen Abend gefallene Entscheidung gegen Frankfurt trifft unsere Betriebe hart. Wichtig ist es jetzt aber ganz besonders, dass die Politik nach vorne schaut und die Automechanika in Frankfurt sichert“, fordert Kerstin Junghans, Geschäftsführerin des DEHOGA Frankfurt.

Mit Blick auf die Gastronomie zeigt sich Robert Mangold, der Vorsitzende der DEHOGA Hessen Fachgruppe Gastronomie optimistischer. „Der Wegfall der IAA eröffnet auch Wege und Möglichkeiten, die bisher nicht gegeben waren. In der Vergangenheit konnten Veranstaltungsanfragen für den Zeitraum der IAA oft aus Kapazitätsgründen nicht bedient werden, die nun eine Chance haben werden.“ Beispielsweise beabsichtigen die Deutschen Mailingtage, eine seit Jahren in Nürnberg und Berlin stattfindende Veranstaltung, 2021 in Frankfurt -während des angestammten IAA Zeitraums- ihre Fachkonferenz nach Frankfurt zu verlegen.


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