Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

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Neujahrsempfang des hessischen Gastgewerbes 2015: Mehr Mut zur Freiheit

PM 01-2015 | Präsident Gerald Kink redet Klartext und fordert eine Rückbesinnung auf die Maximen der sozialen Marktwirtschaft, gegenseitigen Respekt, Weltoffenheit und eine progressive Integrationspolitik ebenso wie das Bekenntnis zur regionalen Identität. Die Branche ersticke in Bürokratie und Verordnungs- sowie Dokumentationswahn.

Mit rund 350 geladenen Gästen aus Hotellerie und Gastronomie, Politik und Wirtschaft, Verbänden, Kammern und Institutionen fand am 20. Januar 2015 in Frankfurt am Main der alljährliche Neujahrsempfang des Hessischen Gastgewerbes statt. Eingeladen hatte der hessische Hotel- und Gaststättenverband – DEHOGA Hessen e.V. – nach Frankfurt am Main.

Als Hausherr des Grandhotels Hessischer Hof begrüßte Generaldirektor Eduard M. Singer Hoteliers und Gastronomen, die lange Liste der anwesenden Ehrengäste aus allen Bereichen von Wirtschaft, Verbänden und Gesellschaft sowie eine bemerkenswerte Anzahl politischer Mandatsträger aus Bund, Ländern und Kommunen. Neben den Regierungsfraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen, waren Landtagsabgeordnete der SPD und der FDP-Fraktion gekommen.

Für die Hessische Landesregierung und das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz richtete Staatsministerin Priska Hinz ihre Worte an die Branche und verteidigte die neue Kennzeichnungspflicht von Allergenen in der Gastronomie: „Die Verbraucher fordern diese Transparenz.“ Gleichzeitig sicherte sie dem Gastgewerbe ihre Unterstützung beim Aufzeigen der vielen guten Beispiele verlässlicher und regionaler Gastronomie zu. Die Branche sei das wesentliche Rückgrat des Tourismuslandes Hessen.

DEHOGA Hessen-Präsident Gerald Kink rückte in seiner Neujahrsansprache das Thema der Freiheit in den wirtschaftspolitischen Mittelpunkt. Dabei wendete er sich deutlich gegen Ausgrenzung Andersdenkender und die Beschränkung der freien Meinungsäußerung durch die vermeintliche „Political Correctness“. Es müsse erlaubt sein, auch unbequeme Wahrheiten aussprechen zu dürfen.

Gleichzeitig forderte er dazu auf, im Zusammenhang mit den bis ins Unerträgliche steigenden Bürokratielasten den umsichtigen Blick auf die kleinen und mittelständischen, vorwiegend familiengeführten Unternehmen vor Ort nicht zu verlieren. „Hessens Gasthauskultur ist in Gefahr und droht in Verordnungen und Dokumentationspflichten zu ersticken“, so Kink. Es werde immer schwieriger, potentielle Unternehmensnachfolger zu motivieren, sich angesichts der zusätzlichen Herausforderungen des demografischen Wandels einer qualitativ hochwertigen Landgastronomie als Gastronom anzunehmen:

„Wir können doch nicht Regionalität, Ursprünglichkeit und das Gefühl von Heimat im Dorfgasthaus preisen und zugleich gerade diesen Betrieben nach 200 Jahren Wirtshaustradition erklären, dass sie nicht mehr weitermachen können, wenn sie nicht neue Brandschutztüren für Kosten in Höhe eines Jahresumsatzes einbauen“, postuliert Kink und ergänzt: „… und dabei bitte nicht vergessen mögen, ihren Gästen dokumentiert zu erklären, dass im Brot Weizen enthalten ist …“

Der Verband startet daher bereits am 26. Januar 2015 seine Kampagne „Gasthaus trifft Rathaus“ in Form einer zwei Jahre dauernden Roadshow durch die hessischen Gemeinden, um alle Akteure dabei zu unterstützen, etwas zum Erhalt ihrer Lebensqualität und Gastronomiekultur zu unternehmen.

Daneben plädierte Kink, nicht zuletzt in Anbetracht des fortschreitenden Fachkräftemangels, ausdrücklich für eine progressive Integrationspolitik, die die gesetzlichen Voraussetzungen für eine möglichst schnelle Integration von Migranten in Ausbildung und Arbeitsmarkt schaffe. „Die beste Integration dürfte stets dann gelingen, wenn die Menschen zum Wohlstand aktiv beitragen und von diesem Wohlstand wiederum profitieren.“

Der DEHOGA Hessen wünsche sich wieder mehr berechtigtes Zutrauen in die Eigenverantwortung mündiger Bürgerinnen und Bürger und ein verantwortungsvolles sowie freies unternehmerisches Handeln. Dazu gehöre auch eine Wirtschaftspolitik, die sich an Wettbewerb und Leistungsgerechtigkeit orientiere und damit Raum für Investitionen und Innovationen schaffe.

Abschließend betonte Kink: „Wir wünschen uns besonders in diesen Tagen eine politische Kultur des gegenseitigen Respekts, der Weltoffenheit und Bescheidenheit.“